Gleitzins-Hypotheken sind eine spezielle Form der Hypotheken, bei denen der Zins für den Kredit nicht für die komplette Laufzeit einer Hypothek festgeschrieben wird, sondern sich statt dessen den wechselnden Marktbedingungen anpasst. Die Zinshöhe hängt dann im Allgemeinen davon ab, wie die Europäische Zentralbank den Leitzins verändert. Wird die Geldaufnahme für die Bank teurer, weil die Leitzinsen steigen, dann wird auch der Zinssatz der Gleitzinshypothek entsprechend erhöht. Im Umkehrfall sinken die Zinsen einer Gleitzins-Hypothek, wenn durch eine Senkung der Leitzinsen die Banken billiger an ihr Kapital kommen.
Mit einer Gleitzinshypothek geht die Bank – anders als bei einer gewöhnlichen Hypothek – kein Zinsentwicklungsrisiko ein. Demzufolge sind die Zinsen für Gleitzins-Hypotheken deutlich niedriger, manchmal sind die Unterschiede für den Bauherrn so gravierend, dass zumindest zu Beginn mehrere Hundert Euro gespart werden können, aber eben immer nur mit dem anfänglichen Zins.
Neben dem Vorteil, den das für den Kreditnehmer haben kann, wenn die Zinsentwicklung so wie gerade jetzt immer weiter nach unten geht, bietet das auch die Möglichkeit, den Kredit während der Laufzeit vollständig oder teilweise zu tilgen, ohne dabei zusätzliche Kosten durch die Vorfälligkeitsentschädigung, die Banken üblicherweise bei der vorzeitigen Tilgung von Hypotheken berechnen, zu haben. Eine Gleitzins-Hypothek eignet sich besonders für Darlehensnehmer, die in absehbarer Zeit damit rechnen, über Kapital zu verfügen, mit dem die Hypothek vollständig getilgt werden kann, wie das zum Beispiel bei der Auszahlung einer Lebensversicherung oder einer bevorstehenden Erbschaft der Fall ist.