Im Bereich des Immobilienkredites bzw. Hypothekendarlehens ist es oftmals der Fall, dass der Kunde sich im Rahmen der Zinsgestaltung für eine Festzinsvereinbarung entscheidet. Diese hat z.B. eine Laufzeit von fünf oder zehn Jahren und bietet während dieses Zeitraums Zinssicherheit für den Kreditnehmer. Man sollte sich allerdings nicht erst dann Gedanken über die nächste Anschlussfinanzierung machen, wenn die Festzinsvereinbarung kurz vor dem zeitlichen Ablauf steht. Eine Vorausschau hinsichtlich der zukünftigen Zinssituation ist aus dem Grunde sinnvoll, weil man ansonsten vor dem Problem stehen könnte, dass man sich bei Fälligkeit der bisherigen Zinsvereinbarung in einer Hochzinsphase befindet und daher die Anschlussfinanzierung evt. deutlich teurer vom Zinssatz her wird als die bisherige Zinsgestaltung.
Oftmals ist es schon einige Jahre vorher zu „erkennen“, wie sich die Zinsen in der nächsten Zeit entwickeln werden. Wenn man also 1-3 Jahre vor Ablauf der aktuellen Zinsfestschreibung davon ausgehen kann, dass die Zinsen im verbleibenden Zeitraum ansteigen werden, gibt es die Alternative des so genannten Forward-Kredites. Bei dem Forward-Kredit handelt es sich um eine Anschlussfinanzierung in Form eines Hypothekendarlehens, wobei der Kunde sich zwar jetzt schon die Zinsen für später sichert, die Auszahlung des Darlehens aber erst dann erfolgt, wenn die bisherige Zinsfestschreibung abgelaufen ist. Es müssen vom Kunden auch keine Bereitstellungszinsen oder Ähnliches gezahlt werden, aber natürlich hat der Forward-Kredit dennoch „seinen Preis“. Dieser besteht darin, dass auf den später zu zahlenden Darlehenszinssatz ein Aufschlag berechnet wird, der als Entgelt dafür dient, dass man sich schon Jahre vor Ablauf der Festlegungsfrist eine günstigen Zinssatz sichern kann.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass sich die Inanspruchnahme eines Forward-Kredites dann lohnen kann, wenn absehbar ist, dass die Fälligkeit der bisherigen Zinsfestschreibung in eine Hochzinsphase fällt. Fällt das Ablaufdatum allerdings voraussichtlich eher in eine Phase niedriger Zinsen, ist das Forward-Darlehen dementsprechend nicht zu empfehlen, da es teurer als „normale“ Hypothekenkredite ist.