Gewerbetreibende, die eine Gewerbeimmobilie finanzieren wollen, sehen sich oft großen Problemen gegenüber. Der Grund hierfür ist, dass viele Banken die Anforderungen an gewerbliche Finanzierungen deutlich erhöht haben, so dass die Genehmigung für eine derartige Anfrage nur noch selten erteilt wird.
Gewerbetreibende und Unternehmen, die eine Gewerbeimmobilie finanzieren wollen, müssen gegenüber der Bank verschiedene Anforderungen erfüllen. Hierzu gehört beispielsweise, dass der Cash Flow aus den bilanziellen Unterlagen ausreichend hoch sein muss, um die Zins- und Tilgungsraten des Darlehens finanzieren zu können. Zwar ist es möglich, die Zinsen für die Aufwendungen steuerlich geltend zu machen und hierbei unter Umständen einen steuerlichen Vorteil zu erzielen, dieser wird bei der Bankfinanzierung jedoch vorerst nicht zur Anrechnung gebracht. Deutlich wichtiger ist, dass das Unternehmen den Kapitaldienst für das Darlehen aus eigener Kraft erzielen kann, und zwar nachhaltig. Daher ist es auch wichtig, dass das Unternehmen bereits seit Jahren besteht und somit ein Rückschluss auf die Ertragsfähigkeit getroffen werden kann.
Sofern es sich bei der Finanzierung der Gewerbeimmobilie um eine Existenzgründung handelt, sollte der Existenzgründer einen vom Profi erstellten Finanzierungsplan sowie einen Ausblick auf die künftige Geschäftstätigkeit vorlegen können.
Neben der Prüfung der Kapitaldienstfähigkeit muss aber auch die Immobilie selbst verschiedene Anforderungen erfüllen. Das wichtigste Kriterium ist dabei die Werthaltigkeit des Objekts, der Lagerhalle oder der Büroimmobilie. Die Bank stellt dabei beispielsweise die Frage, ob das Objekt auch bei einer etwaigen Insolvenz des Kreditnehmers weiter geführt werden kann oder ob ein Verkauf möglich ist. Aus diesem Grund wird der Verkehrswert der Immobilie in der Regel auf dem Ertragswertverfahren berechnet, also welcher Ertrag bei der Vermietung oder Verpachtung der Immobilie erzielt werden kann.
Bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien sollte weiterhin beachtet werden, dass es sich hierbei in der Regel nie um Vollfinanzierungen handelt. In den meisten Fällen verlangen die Banken Eigenkapital des Unternehmens, welches vor der Auszahlung der Darlehensmittel eingesetzt werden muss.