Aufgrund der massiven Zinssenkungen der EZB in der jüngsten Vergangenheit bewegt sich das allgemeine Zinsumfeld auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Absenkung des Leitzinses geschah als Reaktion auf den Ausbruch der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008, welche in ihren Auswirkungen durchaus an die Große Depression in den 1930er Jahren hätte heranreichen können. Als Zweck und Folge dieser massiven Absenkung der Leitzinsen auf nur mehr 1 % sind die meisten Kreditinstitute dazu übergegangen ihrerseits günstige Kredite zu vergeben, um die Wirtschaft zu stimulieren. So haben sich etwa die Zinsen für Immobilienkredite auf ein Niveau von durchschnittlich 3 % bis 4 % und für Ratenkredite auf ein Niveau von durchschnittlich 5 % bis 6 % eingependelt.
Für Personen, die bereits einen oder auch mehrere Schuldtitel besitzen, stellt der Ablösekredit ein probates Mittel dar, um die laufenden Finanzierungskosten reduzieren zu können. Wie der Name bereits impliziert werden Ablösekredite vor allem eingesetzt, um bestehende Verbindlichkeiten, die mit einem höheren Sollzins ausgestattet sind, vorzeitig an das jeweilige Kreditinstitut zurückzuführen, sprich um den laufenden Kredit abzulösen. Ein Ablösekredit macht vor allem dann Sinn, wenn das Volumen der bestehenden Verbindlichkeit oder der Spread, also die Differenz der beiden Zinssätze, von signifikanter Größe sind.
Ablösekredite werden von den meisten Kreditinstituten in der Regel nicht gezielt als solche bezeichnet, sondern gehen vielmehr in den üblichen Krediten auf. So können bspw. gewöhnliche Ratenkredite zur Ablösung von bestehenden Verbindlichkeiten eingesetzt werden, da die Form von Kredit an keinen bestimmten Verwendungszweck gebunden ist. Als Ablösekredit werden zudem häufig Immobilienkredite eingesetzt, um einen älteren und meist deutlich teureren Immobilienkredit abzulösen.
Wie bei jedem Finanzprodukt gilt es natürlich auch bei einem Ablösekredit sämtliche Kosten zu berücksichtigen und einen entsprechenden Vergleich durchzuführen. Bei der Ablösung eines bestehenden Kredites verlangen viele Kreditinstitute die Zahlung einer Art Ablösegebühr, welche die Attraktivität einer niedrigeren Verzinsung zunichte machen und im schlechtesten Fall zu einer Mehrbelastung führen kann.