Eine eigene Immobilie ist der Traum vieler Menschen. Sie wollen sich hiermit zum einen mehr Lebensqualität sichern, zum anderen soll die Immobilie auch als Altersvorsorge dienen. Wer kein neues Haus bauen will, nutzt die zahlreichen Angebote am Immobilienmarkt und kauft ein bereits bestehendes Objekt. Obwohl die Veränderungsmöglichkeiten bei gebrauchten Häusern meist gering sind, erfreuen sie sich großer Beliebtheit, denn ihre Preise sind meist deutlich niedriger.
Bei der Erstellung eines Finanzierungsplans, der die Kaufkosten sowie die in die Finanzierung einzubringenden Eigenmittel und Eigenleistungen auflistet, sollten aber nicht nur die Kaufkosten des Hauses selbst einbezogen werden. Auch die notwendigen Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, die unter anderem anhand von Kostenvoranschlägen der Handwerker beziffert werden können, sind wichtige Bausteine des Finanzierungsplans. Ebenso wichtig sind auch die Kaufnebenkosten, die beim Immobilienerwerb immer anfallen, von Hauskäufern jedoch meist vernachlässigt werden.
Zu diesen Kaufnebenkosten gehört unter anderem die Maklercourtage. Diese ist Verhandlungsbasis, beträgt jedoch mindestens 3,25% des Kaufpreises. Ebenso stark belastet die in Deutschland zu zahlende Grunderwerbssteuer. Sie schlägt mit (je nach Bundesland mindestens) 3,5% des Kaufpreises zu Buche und muss im Anschluss an den Immobilienerwerb ans Finanzamt überwiesen werden. Letztlich muss der Kaufvertrag auch beurkundet und ins Grundbuch eingetragen werden. Hierfür müssen zum einen die Notarkosten, zum anderen die Kosten des Grundbuchamtes in Höhe von ca. 1,5% des Kaufpreises kalkuliert werden.
Insgesamt fallen zuzüglich zum Kaufpreis eines Hauses also zwischen 8-9% zusätzliche Kosten an. Bei einem Immobilienerwerb ohne Makler können sich diese Kosten reduzieren und betragen nur noch zwischen 5-6%. Bei einem Objektwert von 150.000 Euro können so zwischen 7.500 – 13.500 Euro Kosten anfallen. Diese müssen in der Regel privat finanziert werden, da die Banken meist nur den Kaufpreis sowie eventuelle Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten finanzieren. Sollten auch diese Kosten über Darlehen finanziert werden, müssen Kreditnehmer nicht selten mit Zinsaufschlägen rechnen, denn dann handelt es sich um 120%-Finanzierungen, die nur an bonitätsstarke Kunden und nur mit Zinsaufschlägen von in der Regel mindestens 0,1-0,5% p.a. vergeben werden. Daher ist es für Kreditnehmer sehr wichtig nicht gleich die erste Bank zu nehmen, die ein Kredit anbietet, sondern vorher mit einen Kreditrechner alles ausrechnen zu lassen und dann für den richtigen Anbieter zu entscheiden.
Neben diesen Kosten für den Hauskauf an sich sollten künftige Immobilienbesitzer auch bedenken, dass der Garten des Hauses, sofern vorhanden, ebenfalls verschönert werden möchte. Für die Außengestaltung sollten daher noch einmal zwischen 5-7% Kosten eingeplant werden.