Der Höhe der Baukredit Zinsen kommt bei der Entscheidung über eine Immobilieninvestition eine große Bedeutung zu. Wie entscheidend sich die Zinssituation auf die Finanzplanung eines Bauherren auswirkt, wird spätestens dann klar, wenn man die Folgen von nur einem Prozentpunkt Zinsunterschied in den konkreten Betrag umrechnet, der sich daraus für die monatliche Belastung ergibt: Für einen Betrag von 100.000 Euro beträgt die monatliche Zinsbelastung pro Prozentpunkt Euro 83,33. Bei einem Annuitätendarlehen, der geläufigsten Form eines langfristigen Baukredites, bleibt dieser betragliche Unterschied pro Prozentpunkt bis zum Zinsanpassungstermin unverändert bestehen. Noch deutlicher zeigt folgende Rechnung, wie sehr die Höhe der Baukreditzinsen den finanziellen Spielraum eines Bauherren beeinflusst: Bei einer angenommenen Gesamtbelastung (Annuität) von beispielsweise 5,5 Prozent im Jahr können bei einer monatlichen Belastungsgrenze von Euro 2.300 maximal Euro 500.000 finanziert werden. Bei nur einem Prozentpunkt Zinssteigerung und unveränderter monatlicher Annuitätenrate reduziert sich der Kreditbetrag auf Euro 425.000. Bei einem weiteren Zinsanstieg um ein Prozent kann der Bauherr bei unveränderter Monatsbelastung nur noch einen Kredit von rund Euro 370.000 aufnehmen.
Kaum eine Kostenposition ermöglicht beim Kauf, beim Umbau oder beim Neubau einer Immobilie so große Einsparungsmöglichkeiten wie die Wahl der Bank mit den niedrigsten Zinsen. Ein Vergleich der angebotenen Konditionen macht aber deutlich, dass auch durch sorgfältigste Auswahl der Bank der erreichbare Zinsvorteil oft nur in Zehntelstellen hinter dem Komma zu messen ist. Tatsächlich hängt die Verwirklichung eines Bauvorhabens weitgehend vom richtigen Zeitpunkt ab. In Zeiten niedriger Zinsen wird manches Bauvorhaben realisierbar, das zu Hochzinsphasen zu einer nicht mehr tragbaren finanziellen Belastung geführt hätte. Leider ist diese Aussage auch umgekehrt richtig. Deshalb ist eine langfristige Zinssicherung in Zeiten niedriger Zinsen immer dann unverzichtbar, wenn die persönliche Belastbarkeitsgrenze des Bauherren weitgehend ausgeschöpft ist. Sinnvoll ist die Sicherung eines niedrigen Zinses natürlich für jeden langfristig planenden Investor.
In Zeiten niedriger Baukreditzinsen sind die Angebote der verschiedenen Finanzierungsinstitute über mögliche Zinsfestschreibungen von fünfzehn bis zwanzig Jahren äußerst attraktiv, wenn auch ein mit einer fünfzehnjährigen Zinsbindung ausgestattetes Darlehen teuerer ist als das Darlehen mit der zehnjährigen Zinsfestsschreibung. Ursache für die Differenz ist neben einem möglichen Preisunterschied in der Refinanzierung ein Zinsaufschlag, den Banken bei mehr als zehnjährig fixierten Zinsen vornehmen müssen; es ist gesetzlich geregelt, dass die Banken das Darlehen nach Ablauf von zehn Jahren ohne Vorfälligkeitsentschädigung zurück nehmen müssen, wenn der Verbraucher das möchte. Die Bank hingegen ist an die vereinbarte Zinsfestschreibung gebunden.