Wer ein Haus baut oder Eigentum erwerben möchte, der ist gut beraten, wenn er sich gut überlegt, wie das Eigentum finanziert werden soll. Aktuell günstige Zinsen bei den Hypothekendarlehen machen es besonders attraktiv, über den eigenen Bau eines Hauses nachzudenken. Die Finanzierung des Hauses ruht dabei in der Regel auf mehreren Säulen. Eine Säule stellt dabei das Eigenkapital des Bauherren dar. Da dieses Eigenkapital in der Regel niedriger ist als die Kosten für den Bau eines Hauses, wird diese Lücke dann durch ein zusätzliches Hypothekendarlehen, sinnvollerweise ergänzt durch einen Bausparvertrag, finanziert.
Als Eigenkapital gelten dabei das Barvermögen, das auf Konten und Sparbüchern des Bauherren schlummert gerechnet. Auch mögliche Aktien und andere schnell liquidierbare Vermögensanlagen können hierbei zum Eigenkapital hinzu gerechnet werden. Glücklich kann sich auch schätzen, wer bereits eine kleinere Wohnung oder ähnliches Eigentum besitzt. Hier können entweder der mögliche Verkaufserlös oder aber die zu erwartenden Mieteinnahmen als zusätzliche Bonität gerechnet werden. Ein hoher Eigenkapital-Anteil an der Baufinanzierung ist natürlich deshalb ausgesprochen positiv, da sich dadurch auch die Kosten für Zins und Tilgung relativ niedrig halten lassen.
Daher ist bei vielen Bauherren noch ein weiterer Teil des Eigenkapitals Bestandteil der Baufinanzierung: Die Eigenleistung, die der Bauherr erbringt. Diese Form der Baufinanzierung wird im Volksmund nicht umsonst „Muskelhypothek“ genannt. Viele Arbeitsleistungen am Bau können auch allein mit gutem Willen und Zeit erbracht werden. Jede Stunde, die der Bauherr auf der eigenen Baustelle arbeitet, muss nicht an Handwerker bezahlt werden. Vor allem bei Arbeiten wie Innenausbau der Dachschrägen, Dämmen von Schrägen oder Holzbalkendecken können Eigenleistungen gut selbst erbracht werden. Auch bei späteren Ausbaustufen, wie Maler- und Tapezierarbeiten, das Legen der Fliesen oder aber das Anlegen der Außenanlagen kann durch Eigenleistung das Eigenkapital in der Baufinanzierung indirekt gesteigert werden. Wer zusätzlich noch „vom Fach“ ist, kann natürlich auch bei Arbeiten wie dem Mauern von Wänden oder dem Verlegen der Elektrik und Wasserversorgung bares Geld sparen. Hierbei ist es allerdings wichtig, die eigenen Kräfte und die zur Verfügung stehende Zeit richtig einzuplanen.