Wenn bei Krediten oder unterschiedlichen Formen der Geldanlage Zinssätze angegeben werden, dann beziehen die sich im Allgemeinen auf ein ganzes Jahr. Aber in der heutigen Zeit besteht immer öfter die Notwendigkeit, die Zinsen auch tageweise, pro Monat oder für ein Quartal auszuweisen. Dabei wird aber in der Praxis nicht immer die genaue Anzahl von Kalendertagen zu Grunde gelegt, wenn die Zinstage errechnet werden. Es gibt eine Reihe von Zinsberechnungsmethoden, die alle nebenher Anwendung finden und Gültigkeit haben. Dazu gehört auch die Eurozinsmethode.
Die Eurozinsmethode – act/360, wird auch als französische Zinsmethode bezeichnet. Bei ihrer Anwendung wir vorgesehen, dass die Zinstage kalendergerecht bestimmt werden, aber laut dieser Methode wird ein Jahr anstatt mit 365 Tagen nur mit 360 Zinstagen gerechnet. Die einzelnen Monate werden entsprechend der Anzahl der Tage gerechnet, also mit 28, 29 oder 30 und 31 aber der Zeitraum über ein Jahr nur mit 360 Zinstagen. Banktechnisch wird die Eurozinsmethode aus diesem Grund mit act/360 abgekürzt.
Neben der Eurozinsmethode gibt es noch die Deutsche kaufmännische Zinsmethode (30/360), die US-amerikanische Zinsmethode (30,28/29/360), die Englische Zinsmethode act/365 und die taggenaue Zinsmethode (ISMA-Rule act/act).
Die Eurozinsmethode wird in Deutschland zum Beispiel bei Floating Rate Notes und am gesamten Euromarkt für so gut wie alle Währungen angewandt.