Alle Fahrzeughändler, die mit Neuwagen handeln, arbeiten mit den zum Konzern der Hersteller gehörenden Banken zusammen. Von denen wird die Absatzfinanzierung der Fahrzeuge unterstützt und zum großen Teil subventioniert, sodass die Fahrzeughändler häufig mit sehr günstigen Konditionen für die Finanzierung der Fahrzeuge aufwarten können und damit die Angebote freier Banken toppen.
Das ist für Autokäufer im ersten Moment immer vorteilhaft, weil eine Finanzierung zu 0,9, 1,9 oder gar 0,0 Prozent günstig erscheint. Die Herstellerbanken erwarten allerdings von den Händlern, dass diese sich an der Zinssubventionierung in Form von so genannten Werbekosten beteiligen. Das heißt für den Händler, jedes Fahrzeug, dass er zu einem subventionierten Zins verkauft, kostet ihn richtig Geld. Die Händlerbeteiligung wird ihm bei der Auszahlung des Kreditbetrages abgezogen. Die Händlerbeteiligung ist gestaffelt. Je niedriger die Anzahlung des Kunden und je länger die Laufzeit des Kredites ist, desto höher ist die Beteiligung, die der Händler an der Finanzierung zu tragen hat.
Kunden, die ein Fahrzeug über einen Händlerkredit kaufen, haben aus diesem Grund, wenn sie um den Fahrzeugpreis verhandeln wollen, nicht so gute Karten, weil den Händler die Finanzierung schon einen Beitrag kostet, sodass bei den Preisverhandlungen der Spielraum für den Kunden deutlich eingeschränkt ist. So kommt es eben immer häufiger vor, dass der Kunde, der sich einen Kredit bei einer neutralen Bank besorgt und dann beim Autohändler wie ein Barzahler auftritt für ein und dasselbe Fahrzeug plötzlich Rabatte bekommen kann, die vorher nicht drin waren. Dadurch kann es sein, dass eine Fremdfinanzierung sich trotz höherer Zinskonditionen sich letzten Endes auch für den Kunden besser rechnet als die Finanzierung über den Händler. Zumal viele Händler bei ihren Banken tief in den roten Zahlen stecken und die Auszahlung für den Fahrzeugkredit nicht wirklich bei ihnen ankommt, weil sie mit dem Schuldsaldo verrechnet wird. Wer diese Hintergründe kennt, kann verstehen und nachvollziehen weshalb die Händler bei den Preisen für die Fahrzeuge, die über die konzerneigenen Banken finanziert werden, keine größeren Nachlässe mehr geben können und wollen.