Die EZB, die Europäische Zentralbank, ist für die Geldmenge in Deutschland verantwortlich. Durch ein Anheben oder Senken der Geldmenge ist es möglich, die Inflation zu steuern und Wirtschaftswachstum anzuregen.
Wichtigstes geldpolitisches Instrument der Zentralbank ist dabei das Hauptrefinanzierungsinstrument. Durch diese Instrumente erhalten die Geschäftsbanken die Möglichkeit, sich mit der notwendigen Liquidität, die für die Kreditvergabe notwendig ist, zu versorgen. Hierbei werden etwa zwei Drittel aller notwendigen Refinanzierungsmittel überwiesen, man bezeichnet diese Geschäfte als Haupttender. Die Geldleihe ist dabei nur dann möglich, wenn die Banken refinanzierungsfähige Sicherheiten an die EZB übergeben, so dass die Zentralbank vor Zahlungsausfällen gesichert ist. Man bezeichnet diese Form der Geldleihe auch als Pfandkredit.
Der den Hauptrefinanzierungsinstrumenten zugrunde liegende Zinssatz wird als Hauptrefinanzierungszinssatz oder auch als Leitzins der EZB bezeichnet. Mit Hilfe dieses Zinses ist es auch möglich, die Zinsen am Kapitalmarkt zu beeinflussen, denn die Banken geben die Zinsen sofort an ihre Kunden weiter. Ein niedriger Leitzins bedeutet dabei günstige Kredite und niedrige Anlagezinsen, ein hoher Leitzins erhöht gleichzeitig auch die Zinssätze für Geldanlagen, doch auch die Kreditzinsen steigen. Dies führt zwangsläufig zu einer Reduzierung ausgegebener Kredite, was sich dämpfend auf die Wirtschaft auswirkt.
Grundsätzlich gehören die Hauptrefinanzierungsinstrumente zu den Offenmarktgeschäften der EZB. Die Vergabe der Kreditmittel wird dabei im so genannten Ausschreibungsverfahren (Tender) vergeben. Die EZB gibt hierzu das auszugebende Kreditvolumen bekannt, für das die Banken anschließend Gebote einreichen können. Man unterscheidet hierbei den Zinstender vom Mengentender. Beim Zinstender wird ein Mindestzinssatz, für den das Geld verliehen wird, ausgegeben. Die Banken nennen daraufhin den Zins, für den sie das Geld leihen wollen, die Zuteilung der Gelder erfolgt nach dem Ende des Bietungsverfahrens nach der Höhe des gebotenen Zinses. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise wird jedoch vornehmlich das Mengentenderverfahren angewandt. Dabei wird das zur Verfügung gestellte Guthaben durch die Anzahl der Gebote geteilt, im Anschluss daran erhält jede Bank nur einen Anteil ihre nachgefragten Gelder. Der Grund für dieses Verfahren ist die große Nachfrage der Banken nach neuer Liquidität.