Ein Immobiliendarlehen ist ein Darlehen zur Finanzierung beim Hauskauf, Hausbau oder bei Umbaumaßnahmen an Immobilien. Die wenigsten Erwerber einer Immobilie verfügen über genügend Geldmittel, um ohne Darlehen ein Haus zu finanzieren.
Die Finanzierung von Immobilien sollte immer mit einem minimalen Eigenkapital von 20 Prozent verbunden sein, da sonst die monatlichen Raten zu hoch sind. Zum Eigenkapital gehören für die Baufinanzierung zur Verfügung stehende Barmittel und verfügbare Wertpapiere. Auch Bausparguthaben gehören zum Eigenkapital. Ebenso zählt besonders beim Hausbau die Eigenleistung, auch Hilfe von Verwandten und Bekannten zum verfügbaren Eigenkapital. Allerdings sollte hier der Betrag eher vorsichtig kalkuliert werden.
Fremdkapital wird gewährt durch Darlehen von Banken, Versicherungsgesellschaften und Bausparkassen. Beim Unterschreiten bestimmter Einkommensgrenzen gewähren Landesbodenkreditanstalten unter der Einhaltung bestimmter Vorraussetzungen, wie verfügbares Eigenkapital und Grundrechte am Haus, langfristige zinsgünstige Darlehen. Diese Finanzierungsformen ist besonders für Familien mit Kindern interessant. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet zinsgünstige Darlehen an.
Immobilien-Finanzierung aus mehreren Bausteinen
Die Immobilienfinanzierung besteht in den meisten Fällen aus mehreren Bausteinen. Der erste Baustein ist das Eigenkapital, der zweite Baustein eine Finanzierung durch die Banken oder Versicherungsgesellschaften, und der dritte Baustein sollte nach Möglichkeit aus einem von der Kreditanstalt für Wiederaufbau oder den Landesbodenkreditanstalten gewährten Immobiliendarlehen bestehen.
Bausparverträge sind sehr gut zur Immobilienfinanzierung geeignet. Allerdings erfordern sie eine langfristige Planung, damit dann auch ein Bauspardarlehen in Anspruch genommen werden kann. Dazu ist eine bestimmte Bewertungszahl erforderlich, die abhängig ist von der Laufzeit des Bausparvertrages und von dem bereits angesparten Guthaben. Sollte die Zuteilung des Bausparvertrages noch länger dauern, bieten Bausparkassen ein Bausparvorausdarlehen an. Hier erfolgt keine Tilgung bis zur Zuteilung des Bauspardarlehens. Der Vorteil von Bauspardarlehen ist die relativ hohe Tilgung und der bereits bei Abschluss des Bausparvertrages festgelegte Zinssatz.
Immobilienfinanzierung auch ohne Bauspar-Darlehen
Ohne Bauspardarlehen ist ebenfalls eine Finanzierung möglich. Die monatlichen Raten bei einem einfachen Immobiliendarlehen sind über einen bestimmten Zeitraum festgelegt und beinhalten von Anfang an eine Tilgung, die sich mit der Verringerung der Zinsen durch die Verringerung der Restschuld steigert – vgl. Annuitätendarlehen.
Vor dem Abschluss einer Finanzierung ist eine umfassende Bestandsaufnahme aller monatlichen und jährlichen Ausgaben zwingend erforderlich, um die Höhe der monatlichen Belastungen durch die Immobiliendarlehen festzulegen. Weiterhin sollte jeder Bauherr oder Hausbesitzer eine verfügbare Reserve von drei Monatsgehältern zurücklegen.
Viel Geld kann der Darlehensnehmer durch umfassende Informationen und das Einholen von Angeboten verschiedener Banken für ein Immobiliendarlehen an einem solchen sparen.