Bevor ein Kreditnehmer bei seiner Bank einen Kreditvertrag unterschreibt, werden mit dem Bankberater Gespräche geführt, in denen ausgelotet wird, ob der Kunde aufgrund seiner Einkommenssituation überhaupt einen Kredit gewährt bekommt und wenn ja, wie hoch der Kreditbetrag maximal sein kann. Sind diese Dinge geklärt, wird die mündliche Vereinbarung in einem Kreditvertrag schriftlich festgehalten. Als weitere Information geht aus dem Kreditvertrag auch hervor, wie teuer der Kredit insgesamt wird. So werden zum Beispiel die Bearbeitungskosten und evtl. Bereitstellungsprovisionen näher benannt.
Wenn sich der Kreditnehmer an den Inhalt des Kreditvertrages hält und regelmäßig die Raten zahlt, ist der Kredit in der vereinbarten Zeit getilgt. Anders sieht es aus, wenn eine Zahlungsverzögerung eintritt. So geraten gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten viele Arbeitnehmer durch Anordnung von Kurzarbeit oder Entlassung in Existenznot. Sie können ihren finanziellen Verpflichtungen oftmals nicht mehr in vollem Umfang nachkommen und geraten mit den Raten in Rückstand. Sucht der Kreditnehmer in einer solchen Situation nicht das Gespräch mit seiner Bank, kann diese nach zweimaliger schriftlicher Mahnung den Kredit kündigen mit der Folge, dass der Restbetrag sofort fällig wird und zusätzlich die Eintragung eines Negativvermerkes bei der Schufa erfolgt.
Um ein solches Szenario aber zu vermeiden, sollte jeder Kreditnehmer, der aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seine Kreditraten nicht mehr zahlen kann, vorzeitig ein Gespräch mit seinem Kundenberater führen und um Aussetzen der Kreditraten bitten. Da auch die Banken wissen, dass ein gekündigter Kredit in der Regel niemals wieder zurückgezahlt wird, werden sie sich auf eine Aussetzung des Kredites einlassen. Sicherlich werden die Banken zunächst versuchen, eine andere Lösung zu bekommen – oftmals bieten sie dem Kunden eine Umschuldung an oder raten zu einer befristeten Tilgungsaussetzung. Aber wenn diese Lösungsvorschläge nicht greifen, wird eine Aussetzung der Kreditraten als letzte Lösung akzeptiert. Allerdings steht der Kreditnehmer von nun an unter besonderer Beobachtung der Banken. Wenn sich nämlich seine finanzielle Situation bessert, wird er die Zahlung der Kreditraten wieder aufnehmen müssen.
Ein Aussetzen der Kreditraten ist für einen Kreditnehmer oftmals die letzte Möglichkeit, einer Kreditkündigung zu entgehen, wenn er aufgrund von finanziellen Problemen die Raten nicht mehr zahlen kann. Allerdings muss er bei Wiederaufnahme der Ratenzahlung unter Umständen mit einem höheren Zinssatz rechnen.