Restwertfinanzierungen sind üblich im Zusammenhang mit beendeten Leasingverträgen für Fahrzeuge oder bei Fahrzeugfinanzierungen, die im Rahmen einer so genannten Schlussratenfinanzierung, Drei-Wege-Finanzierung oder Ballonratenfinanzierung abgeschlossen wurden, die im Allgemeinen von den konzerneigenen Banken der Hersteller angeboten werden.
Bei der Restwertfinanzierung, die einer Gebrauchtwagenfinanzierung ähnelt, finanziert der Darlehensnehmer den Restwert des Fahrzeuges, das er vorher selbst geleast oder auf die dargestellte Art und Weise finanziert hatte. Für den Händler haben Restwertfinanzierungen keine Bedeutung, weil damit kaum Geld zu verdienen ist. Anders als bei Gebrauchtwagen, die von Kunden in Zahlung genommen werden und dann zu einem deutlich höheren Preis veräußert werden können, ist bei den Restwertfinanzierungen dem Kunden der Restwert, der finanziert werden muss, bekannt. Viele Autobanken entlasten den Händler, indem sie die Restwertfinanzierungen direkt mit den Kunden abwickeln, ohne dass der Händler zwischengeschaltet wird.
Bei den Finanzierungsmodellen mit der Schluss- oder Zielrate werden die Kunden schon mindestens drei Monate bevor die Schlussrate fällig wird von Seiten der Bank angeschrieben. Es wird ihnen dabei der Vorschlag unterbreitet, den Restwert weiterzufinanzieren. Die Konditionen für die Restwertfinanzierungen sind oftmals etwas günstiger als die Zinsen für normale Gebrauchtwagenfinanzierungen. Gerade bei Kunden mit eher schwacher Bonität, für die eine Barzahlung des Restwertes nicht infrage kommt und die auch keinen Kredit für einen Neuwagen bekommen würden, kann die Restwertfinanzierung ideal sein, weil die Banken diese Kredite großzügiger vergeben, wenn der Kunde sich in der Vergangenheit als zuverlässiger Zahler erwiesen hat, werden andere Kriterien, die zu einer Ablehnung des Kredites führen könnten, vernachlässigt. Die Darlehensvergabe erfolgt dann aufgrund der guten Erfahrung.
Rein rechnerisch betrachtet ist eine Finanzierung mit einer Zielrate, die danach als Restwertfinanzierung weiterläuft deutlich teurer, als wenn der Kunde gleich zu Beginn einen Kredit aufgenommen hätte, in dem er das Fahrzeug über 60 oder 72 Monate tilgt, allein schon deswegen, weil für die Restwertfinanzierung noch einmal Bearbeitungsgebühren berechnet werden.