Der Währungskredit wird von vielen Banken immer wieder gerne als Alternative zu normalen Krediten in der landesüblichen Währung angeboten. Aber auch wenn die meisten Anbieter von Währungskrediten suggerieren, dass es sich beim Währungskredit um eine gute Möglichkeit handelt, sich zinsgünstig ein attraktives Darlehen zu besorgen, bringt die Fremdwährungsfinanzierung immer auch Risiken mit sich, die teilweise ganz enorm sein können. Gerade vor dem Hintergrund der in der Vergangenheit immer größer gewordenen Volatilität an den Devisenmärkten sind die Risiken bei einer Finanzierung per Währungskredit kaum noch kalkulierbar und können den Kreditnehmer finanziell innerhalb weniger Jahre ruinieren, wenn keine entsprechenden Absicherungsgeschäfte getätigt werden.
Das Hauptargument für den Abschluss eines Währungskredits ist nach den Angaben vieler Anbieter die niedrigere Verzinsung. Ein Währungskredit macht nur dann Sinn, wenn das Zinsniveau im entsprechenden Fremdwährungsraum deutlich unter dem Zinsniveau im eigenen Währungsraum liegt. Denn immer dann ist auch die Kreditaufnahme in der Fremdwährung tendenziell deutlich billiger als in der eigenen Währung. Dieser Zinsvorteil kann allerdings schnell durch eventuelle Schwankungen am Devisenmarkt zu Nichte gemacht werden. Auch eine Überkompensation ist je nach Intensität der Entwicklung am Devisenmarkt möglich. Insofern kann der Währungskredit schnell zum Verlustgeschäft werden. Ein Risiko, dass bei vielen Banken leider gerne vernachlässigt wird, wenn es darum geht Währungskredite zu verkaufen.
Wer einen Währungskredit aufnehmen will, sollte sich deshalb ganz genau informieren, welche Möglichkeiten es gibt, sich gegen Kursschwankungen abzusichern und das Devisenmarktrisiko somit auszuschalten. Nur wenn der Währungskredit auch trotz Absicherungsgeschäft noch deutlich billiger ist als ein Kredit im eigenen Währungsraum, macht es Sinn, über einen Abschluss nachzudenken. In besonderem Maße warnen Verbraucherschützer und Finanzexperten übrigens immer wieder vor Angeboten, bei denen eine Finanzierung (insbesondere Immobilienfinanzierungen) mit risikanten Devisengeschäften kombiniert wird. Die Anbieter werben hier oft damit, dass sich die Finanzierung durch die Gewinne selbst trägt – tatsächlich drohen aber auch herbe Verluste, die die Finanzierung gefährden können.