Wer sich nach einigen Jahren der Berufstätigkeit entscheidet, noch einmal die Schulbank zu drücken, steht immer vor der Frage nach der passenden Finanzierung. Einerseits möchte man den gewohnten Lebensstandard aufrecht erhalten, der durch das bisherige Einkommen gesichert war. Andererseits fallen Kosten für die Weiterbildung selbst an, die je nach Bildungsmaßnahme eine erhebliche Größenordnung ausmachen können.
Studiengebühren, Kosten für Lehrmaterial, Prüfungsgebühren und Reisekosten fallen an, und gemeinsam mit den allgemeinen Lebenshaltungskosten ergibt sich ein monatlicher Betrag, der zu vernünftigen Konditionen zu finanzieren ist. Das Angebot an Finanzierungsvarianten ist entsprechend der Nachfrage recht breit gehalten, und je nach Präferenz hat der angehende Student unterschiedliche Möglichkeiten, seine Weiterbildung zu finanzieren.
Die Förderung der KfW
Schon auf den ersten Blick sind die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auffallend. Sie unterstützt die Weiterbildung in Form eines Master of Business Administration-Lehrgangs (MBA) oder eines beliebigen Studiengangs mit diversen Studienkrediten. So spricht das KfW-Programm 174, der KfW-Studienkredit, Studierende an, die eine flexible Förderung suchen. Förderfähig ist das Erst- oder Zweitstudium, ein postgraduales Studium oder eine Promotion. Die Finanzierung ist unabhängig vom eigenen Einkommen und vom Einkommen der Eltern ohne Sicherheiten möglich. Die monatlichen Auszahlungsbeträge liegen zwischen 100 Euro und 650 Euro, sie sind flexibel zu wählen. Die Tilgung ist ebenso flexibel angesetzt. Der Kredit zielt auf die Übernahme der Lebenshaltungskosten ab, auch Fernlehrgänge sind förderfähig. Nicht unter die Förderung fallen Studiengänge an einer Berufsakademie oder ein vollständig im Ausland absolvierter Studiengang.
Studierende werden unabhängig von ihrem Einkommen und dem Einkommen der Eltern gefördert, wenn sie zwischen 18 und 44 Jahren alt sind und an einer staatlichen oder an einer staatlich anerkannten Hochschule in Deutschland in Teilzeit, Vollzeit oder berufsbegleitend studieren. Der Zinssatz ist variabel und wird zum 01. April und zum 01. Oktober für sechs Monate festgelegt. Die Zinszahlung wird von der monatlichen Auszahlung abgezogen, alternativ kann sie bis zur Tilgungsphase aufgeschoben werden. Die maximale Darlehenshöhe liegt bei 54.600 Euro und bei einer Studienzeit von 14 Semestern.
Der KfW-Studienkredit kann mit dem KfW Programm 173, dem Bildungskredit, ergänzt werden. Er spricht zwar vorrangig Schüler und Studenten in den letzten Jahren ihrer Ausbildung oder ihres Studiums an, er kann aber auch gut mit einem KfW-Studienkredit zur Weiterbildung kombiniert werden. Der KfW-Studienkredit wird unabhängig vom Einkommen der Eltern und von den eigenen Einkünften gewährt, und es sind keine zusätzlichen Sicherheiten erforderlich. Er ist auf die Finanzierung der Lebenshaltungskosten während eines Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudiums ausgerichtet. Förderfähig sind Studierende zwischen 18 und 36 Jahren, deren Studiendauer nicht länger als 12 Semester dauert und die an einer nach BAföG anerkannten Fachhochschule oder Universität studieren. Nicht unter die Förderung fallen Studierende, die nur in Teilzeit studieren. Der Kredit wird in monatlichen Raten zu 100 Euro, 200 Euro oder 300 Euro ausgezahlt.
Banken gewähren klassische Ratenkredite
Wer schon etwas länger im Berufsleben steht, und sich mit 45 oder aufwärts noch einmal über ein Aufbaustudium (zum Beispiel zum MBA / Master of Business Administration) einen Karriereturbo verschaffen will, für den kommen die vorgenannten KfW-Weiterbildungsfinanzierungen nicht in Frage – die günstige, geförderte Finanzierung scheitert hier einfach an den Regelungen zum Maximalalter. Weiterbildungswillige jenseits der 45 sind daher auf andere Lösungen angewiesen und landen in den meisten Fällen bei ihrer Hausbank. Denn: Auch fast alle Banken und Sparkassen bieten klassische Ratenkredite für die Finanzierung einer Weiterbildung an. Diese werden meist unter dem Namen Studienkredite beworben. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Konditionen auf den ersten Blick vorteilhaft scheinen mögen, doch sie orientieren sich immer an den aktuellen Zinsen für Verbraucherkredite. Auch muss man wissen, dass ein solcher Kredit spätestens nach dem Abschluss der Weiterbildung zurückzuführen ist. Anders als in den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Bankfinanzierung von MBA-Studiengängen und weiterführenden Studien in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Kostengünstige und flexible Angebote der Banken wären an dieser Stelle sehr wünschenswert. Entscheidet man sich dennoch für die Aufnahme eines Ratenkredits, ist der Konditionenvergleich vor dem Vertragsabschluss unabdingbar. Nur so identifiziert man die Bank mit den günstigsten Zinsen und den flexibelsten Kreditbedingungen, die genau zu der individuell benötigten Finanzierung passen. Auf der Website von Kredite.net findet man hierzu eine ausführliche Darstellung. Empfohlen werden hier derzeit die Kredit-Angebote der Creditplus Bank, von Barclaycard sowie der Norisbank als „Top-3 Anbieter“.
Der Bildungsfonds als privates Angebot
Ein recht neues Konzept zur Finanzierung von Weiterbildungsstudien ist der Bildungsfonds. Er ist als Fondskonzept privatwirtschaftlich organisiert und zielt auf die Übernahme der Lebenshaltungskosten, der Studiengebühren und nötiger Auslandsaufenthalte ab. Die Rückzahlung erfolgt in Abhängigkeit von dem jeweiligen Einkommen, schon vor dem Beginn der Weiterbildung wird ein Prozentsatz festgelegt, der über eine bestimmte Dauer vom späteren monatlichen Einkommen abgezogen wird. Für die Finanzierung aus einem Bildungsfonds fallen also weder Zins noch Tilgung in der klassischen Form des Bankkredits an.
Finanzierung durch Stipendien
Sowohl an deutschen Hochschulen als auch an ausländischen Universitäten gibt es die Möglichkeit, ein Stipendium für die Studienfinanzierung zu erhalten. Solche Stipendien können an ein bestimmtes Weiterbildungsprogramm gekoppelt sein, sie können aber auch unabhängig davon gewährt werden. Die Voraussetzungen für eine Zulassung legt jede Institution selbst fest, doch in der Regel gehören hervorragende Leistungen im bisherigen Studium dazu, häufig wird auch ein Engagement im sozialen oder politischen Umfeld erforderlich sein.
Einem Stipendium sehr ähnlich ist das Sponsoring, das derzeit insbesondere in großen internationalen Unternehmensberatungen zu finden ist. Dort haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, sich die Teilnahme an einer Weiterbildung durch ihren Arbeitgeber finanzieren zu lassen. Meist gilt das Sponsoring vor allem für MBA-Programme, die wahlweise als Vollzeit- oder Teilzeitstudium oder sogar als Fernstudium konzipiert sind. In deutschen Unternehmen sind solche Sponsoring-Programme derzeit noch eher in der Entwicklung, gewinnen aber mehr und mehr an Zuspruch auf den Seiten der Arbeitgeber.
Weiterbildung finanzieren mit Krediten von privat?
Innerhalb vieler Familien ist es oft üblich, dass finanzielle Engpässe in Phasen von Aus- und Weiterbildung häufig durch andere Familienmitglieder überbrückt werden. In den meisten Fällen springen hier die Eltern ein und gewähren der jüngeren Generation ein zinsfreies Darlehen. Doch nicht immer und überall ist das möglich, zumal professionelle Post-Graduate-Weiterbildungen wie z.B. ein MBA Studium an einer renommierten Business School auch gern einmal 50.000 EUR und mehr kosten.
Je höher der Finanzierungsbedarf und je länger die Finanzierungsdauer ist, umso sorgfältiger sollte man sich eine solide Finanzierung kümmern. Und auch wenn Kreditmarktplätze à la Smava recht gut boomen, so sind Kredite von privat an privat nicht immer die richtige Lösung bzw. eine gute Lösung. Immer wieder stellen Verbraucherzentralen Häufungen von Fällen fest, in denen Verbraucher sich von eher fragwürdigen Finanzdienstleistern haben helfen lassen – und dies später bereuen. Nicht umsonst hat der Bankenfachverband deshalb vor einiger Zeit das Projekt „Kredit mit Verantwortung“ (www.kredit-mit-verantwortung.de) ins Leben gerufen, an dem sich die namhaften Banken und Kreditinstitute heute beteiligen.