Der Finanzmarkt, auf dem auch die Kredite gehandelt werden, ist ein Markt, wie jeder andere auch und deshalb bestimmen Angebot und Nachfrage die Höhe der Zinsen. Grundsätzlich sind die Zinsen für Kredite in gewisser Weise abhängig von der Höhe der Leitzinsen. Aber wie man gerade sehen kann, obwohl die Leitzinsen auf einem Tiefpunkt sind, geben die Banken das Geld, das sie sich selbst billig beschaffen können, nicht so billig weiter. Damit verdienen sie ihr Geld.
Die beworbenen Zinsen sind immer eine Frage der Geschäftspolitik der einzelnen Banken. Möchte ein Unternehmen viele neue Kunden gewinnen, wird es die Kredite mit besonders günstigen Zinsen bewerben. Das fördert zumindest das Anfragevolumen, denn der beworbene effektive Jahreszins ist natürlich noch lange nicht der Zins, den der Kreditnehmer A letzten Endes für den Kredit bezahlen muss. Die Höhe der Zinsen richtet sich dann noch nach der persönlichen Bonität des Kreditnehmers und der gewünschten Laufzeit des Kredites.
So ist es eben durchaus möglich und üblich, dass Kreditnehmer A, der Beamter ist, für einen Kredit über 10.000 Euro bei 36 Monaten Laufzeit weniger Zinsen zahlt, als Kreditnehmer B, der im Straßenbau arbeitet und auch 10.000 Euro Kredit über 36 Monate Laufzeit möchte. Besonders mit Einführung von Basel II wurde der Bewertung der Bonität der Kreditnehmer und dem damit verbundenen Kreditausfallrisiko noch größere Bedeutung beigemessen. Bonitätsabhängige Zinsen sind heute bei fast allen Banken und Kreditinstituten die Regel, es gibt nur wenige Ausnahmen.